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Wann gibt’s wieder billig Kredit?

Die Hoffnungen auf eine Rückkehr des billigen Geldes sind wahrscheinlich verfrüht. Investor:innen in Bauherrenmodellen könnten davon profitieren.
Lesedauer: 5 gut investierte Minuten
Veröffentlicht: 21.12.2023
Mitarbeiter von wohninvest
Reinhard Puntigam
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Seit im August des vergangenen Jahres der österreichische Finanzmarktregulator per Verordnung neue Vergabestandards für die Finanzierung von Wohnimmobilien festlegte, ist das Kreditwachstum der Privathaushalte rückläufig. Die „KIM-Verordnung“ beendete den über Jahrzehnte gewohnten einfachen Zugang zu Finanzierungen.

Mit einem aktuellen Wohnbau-Kreditvolumen von 132 Mrd. Euro liegt Österreich an der Spitze des europäischen Finanzierungswachstums für Wohnraum seit dem Jahr 2000. Unsere Nachbarn im Euroraum verdreifachten in den letzten 23 Jahren das Kreditvolumen fürs Wohnen; in Österreich betrug die Steigerung bis September 2022 satte 560%. Seitdem ist die Neuvergabe von Krediten zwar dramatisch zurückgegangen. Das Kreditvolumen ist bisher aber gerade einmal um 3,5 Milliarden Euro gesunken.

Unsere Nachbarn im Euroraum verdreifachten in den letzten 23 Jahren das Kreditvolumen fürs Wohnen; in Österreich betrug die Steigerung bis September 2022 satte 560%.

Europameister bei Wohnkrediten   

Dabei liegen die höchsten Abweichungen von den Wachstumsraten des Euroraums lange zurück – in den ersten fünf Jahren dieses Jahrtausends war es außergewöhnlich. Damals lag der Effektivzinssatz für einen Eurokredit noch zwischen 4,5% und 5,5% p.a. Als die Kosten ab 2012 gegen 2,5% und später dann sogar Richtung 1,5% zu sinken begannen, fand keine nennenswerte Outperformance gegenüber dem restlichen Europa statt. Billiges Geld wurde allerdings weiter nachgefragt. In den letzten 10 Jahren verschuldeten sich private Immobilienbesitzer noch einmal um zusätzliche 44 (Österreich) bzw. 1.376 Milliarden (Euroraum).

Die höchsten Abweichungen von den Wachstumsraten des Euroraums liegt lange zurück – in den ersten fünf Jahres dieses Jahrtausends war es außergewöhnlich.

Falls, wie allgemein erwartet (und gehofft) wird, die Europäische Zentralbank die Zinsen im nächsten Jahr wieder senken könnte, werden Kredite dadurch billiger werden. Dass sie auch wieder lockerer vergeben werden, ist keineswegs sicher. Wie die vorgenannten Daten veranschaulichen, ist der tatsächliche Spielraum dafür ziemlich gering. Von der Dezember-Sitzung des für die KIM-Verordnung zuständigen Finanzmarktstabilitätsgremiums gab es daher auch keinerlei Signal für Erleichterungen. Effektivität und Umsetzung der Verordnung würden weiterhin beobachtet, schreiben die Finanzmarkthüter.

Aufgrund der typischerweise hohen Eigenkapitalquoten sind diese Perspektiven für Investor:innen in Bauherrenmodellen durchaus attraktiv. Ein enger Finanzierungsmarkt für Private begünstigt die Mietnachfrage. Die staatlichen Akteure werden mit Steuerbegünstigen und Förderungen weiterhin auf jene zugehen, die nachhaltigen, leistbaren und modernen Wohnraum durch Sanierung schaffen.

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