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Immobilienmarkt: Trendwende gegen den Trend

Der österreichische Immobilienmarkt zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung – und das entgegen dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld.
Lesedauer: 5 gut investierte Minuten
Veröffentlicht: 27.03.2025
Mitarbeiter von wohninvest
Reinhard Puntigam
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Laut den im März 2025 veröffentlichten Daten der Statistik Austria gingen die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr zwar noch geringfügig um 0,2% zurück. Diese Entwicklung markiert aber eine deutliche Verlangsamung des Preisrückgangs, der im Jahr 2023 noch spürbar war.

Inflationsgesichert: Immobilien mit deutlich stärkerem Plus als Verbraucherpreise

Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse zeigt sich ein wesentlich erfreulicheres Bild: Während die Preise für Neubauten bereits um beachtliche 2,7 % anstiegen, verzeichnete der Markt für (unsanierte) Bestandsimmobilien noch einen Rückgang von 1,5 %.

Die sich abzeichnende Erholung des Immobilienmarktes steht im Kontrast zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage Österreichs. Wirtschaftsforscher prognostizieren zeitgleich für 2025 ein drittes Rezessionsjahr in Folge – was die Resilienz des Immobiliensektors umso bemerkenswerter erscheinen lässt.

Ein wichtiger Faktor für die Stabilisierung des Marktes waren die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass 2024 in Österreich 8,6 % mehr Wohnimmobilien gekauft wurden als im Vorjahr – eine deutliche Erholung nach dem drastischen Rückgang von 27,6 % im Jahr 2023.

Besonders interessant ist die regionale Entwicklung der Immobilienpreise: In Wien, dem größten Immobilienmarkt des Landes, fielen die Preise für bestehende Wohnungen um 2,6 %, während sie in Südösterreich nahezu unverändert blieben. Bei den Häusern war der Preisrückgang in Westösterreich mit 3,1 % am stärksten ausgeprägt.

Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass Österreich mit einem Preisanstieg von 0,7 % in den ersten drei Quartalen 2024 deutlich unter dem Durchschnitt des Euroraums (+2,6 %) und der Europäischen Union (+3,8 %) liegt. Dies könnte einerseits auf eine verhaltene Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten hindeuten, andererseits aber auch als Zeichen für einen stabileren und weniger überhitzten Markt interpretiert werden.

Für Investoren bietet die aktuelle Situation verbesserte Einstiegsbedingungen bei guten Vermarktungsaussichten. Aus dem Diagramm (Daten: Statistik Austria) lässt sich deutlich die für Anleger wichtige Funktion von Immobilieninvestments als Absicherung gegen die allgemeine Inflation ablesen – trotz zweier heißer Inflationsjahre bleibt die Entwicklung der allgemeinen Verbraucherpreise (VPI) deutlich hinter der Preisentwicklung von Gebäuden zurück.

Der österreichische Immobilienmarkt bietet trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Die leichte Erholung der Kaufpreise und die gestiegene Anzahl der Transaktionen deuten auf ein wiedererwachendes Vertrauen der Investoren hin.

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